Smart consumption mit Agnes Fox

Die zielstrebige Agnes wuchs in einem kleinen Dorf in Österreich auf. Sie hatte nur wenige Vorbilder, abgesehen von ihrer Schwester, die Grundschullehrerin war. Zunächst folgte Agnes diesem Weg, aber ihr wurde bald klar, dass das nicht ihre Berufung war. Ihren Abschluss nutzte sie als Sprungbrett, um als Au-pair in den USA zu arbeiten. Heute, 10 Jahre später, steht sie an der Spitze eines erfolgreichen Unternehmens mit dem Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft. Über 80 000 Menschen folgen ihr mittlerweile auf Instagram, wo sie auf zugängliche Art ihre Sicht auf die Welt und Zirkularität teilt. Wir haben mit Agnes über Smart Consumption und ihre Träume für die Zukunft gesprochen.

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Lieblingshose


Die Idee für Mended kam Agnes, als ihre Lieblingsjeans kaputtgingen. Agnes: „Mein erster Gedanke war, die Marke zu kontaktieren, bei der ich die Hose gekauft hatte. Dort wurde ich aber von einer Stelle zur nächsten verwiesen, was mich sehr verwunderte. Ich hatte erwartet, dass man mir mit der Reparatur helfen würde, und wenn es nur eine hilfreiche Adresse gewesen wäre. Statt einer Reparaturlösung bekam ich aber nur einen Rabattcode. Absurd! Das hat mir überhaupt nicht geholfen. Meine Hose war noch immer kaputt, und stattdessen wollte man mir ein neues Produkt andrehen. Das kam mir nicht logisch vor. Es musste doch eine bessere Lösung geben!“ 


Kinderlogik


„Aus meiner Arbeit als Lehrerin habe ich ein Ding mitgenommen: die Art, wie Kinder denken. Sie hinterfragen alles, was für uns selbstverständlich ist. Und da wird einem erst klar, wie unlogisch manche Dinge sind. Ich habe meine Erfahrung mit meinen Instagram-Followern geteilt, und auch sie kannten dieses Problem. Danach ging alles ganz schnell. Innerhalb eines Monats war die erste Version von Mended online. Anfangs war Mended eine Verbraucherplattform, aber im letzten Herbst haben wir das Konzept überarbeitet. Unser Fokus hat sich von den Verbrauchenden auf die Marken verlagert. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, Reparaturanfragen an uns zu schicken. Damit erreichen wir eine viel größere Zielgruppe, denn Verbrauchende denken nicht immer automatisch daran, ihre Kleidung reparieren zu lassen.“

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„Neue Kleidung ist immer schnell erhältlich. Viele Menschen haben einfach vergessen, dass Reparaturen auch eine Lösung sein können.“

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Etwas Selbstverständliches


Mended wächst schnell und Agnes’ Vision für die Zukunft mindestens genauso schnell. Agnes: „Mein Ziel ist es, die Reparatur von Kleidung zu einem Standardservice zu machen; so selbstverständlich, wie es heute ist, einfach alles zurückzuschicken. Das will ich auch für Textilreparaturen. Es sollte einfach selbstverständlich werden, Kleidung bei der Marke reparieren zu lassen, bei der man sie gekauft hat. So verhindern wir, dass Kleidung unnötig weggeworfen wird und reduzieren gleichzeitig unnötigen Konsum. Mit dem Endziel: eine mehr kreislauforientierte Welt.“

„Mein Ziel ist es, die Reparatur von Kleidung zu einem Standardservice zu machen. Es muss etwas Selbstverständliches werden.“

„Bei jeder größeren Anschaffung kann man sich fragen: Wenn dieses Produkt kaputtgeht, bin ich bereit, es zu reparieren?“

Wertschätzung


Wir fragen Agnes, wie sie intelligenten Konsum in ihrem Alltag umsetzt. Agnes: „In den letzten Jahren habe ich mich von vielen Dingen getrennt. Was ich behalten habe, schätze ich sehr. Ich versuche, mich selbst bei jedem Kauf zu fragen: Wird mir dieses Teil viele Jahre Freude bereiten? Werde ich es langfristig schätzen? Vor Kurzem hat jemand gesagt: ‚Bei jeder größeren Anschaffung kann man sich fragen: Wenn dieses Produkt kaputtgeht, bin ich bereit, es zu reparieren? Wenn die Antwort ‚Nein‘ ist, sollte man es besser nicht kaufen.‘ Der Gedanke begleitet mich seitdem.“

Agnes‘ Favoriten


Das Leben als CEO eines Start-ups ist nicht immer einfach. „Schlaf ist ein echtes Wundermittel in stressigen Zeiten.  An den Produkten von Yumeko schätze ich, dass ich ganz genau weiß, dass ich lange Freude daran haben werde. Yumeko übernimmt Verantwortung für die Qualität der Produkte, die sie herstellen, und das ist mir sehr wichtig. Mein Lieblingsstück? Das Seitenschläferkissen. Ich kann gar nicht mehr ohne schlafen“, lacht Agnes. 

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